15. September 2022In der „Guten Stube“
Gemeinsam mit Sabine Massel von der AWO Fulda hatten wir am 15. September in das Familien- und Begegnungszentrum „Gute Stube“ in Gersfeld zu einer Gesprächsrunde eingeladen. Einige Seniorinnen und Senioren hatten zwar bereits Kontakt zu Geflüchteten aufgrund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten im Rahmen der Geflüchtetenhilfe, wollten aber gerne noch mehr über ihre Flucht erfahren sowie über ihr Leben in Gersfeld und Umgebung. Fragen zu ihren Sprachkenntnissen, den verbesserungswürdigen ÖPNV-Verbindungen in der Region, zu ihren erlernten Berufen und den Vorurteilen, denen sie in Deutschland begegnen, wurden von den sechs teilnehmenden Geflüchteten ausführlich beantwortet. Ein Gast berichtete über seine Flucht und die seiner Familie aus Afghanistan nach dem Abzug der NATO-Truppen und den darauffolgenden Evakuierungen aufgrund der Machtübernahme der Taliban im August 2021. Er hat für die NATO als „Combat Interpreter“ gearbeitet. Bis heute verfolgen ihn Albträume von der Flucht. Das psychische Trauma belaste ihn auch im Alltag: So falle es ihm zwar eigentlich leicht, Sprachen zu lernen, zumal er bereits viele Sprachen spreche, doch in Deutschland sei er „lazy in class“, sagt er. Die richtige psychologische Hilfe zu finden, sei schwer, zumal wenige Psychotherapeuten Englisch, Paschtu oder Dari sprechen würden.