3. Dezember 2021Berliner Mauer an der Bernauer Straße
Bei unserem Workshop mit jungen Geflüchteten in Berlin bildete die Frage nach den Plänen der vier Siegermächte, nach errungenem Sieg über Deutschland, den Ausgangspunkt. Gemeinsam tauchte unsere Referentin Lisa Beisel mit den Teilnehmenden in die Geschichte nach 1945 ein und skizzierte anschaulich die Entwicklung der beiden deutschen Staaten, insbesondere der Grenzverlauf und ‑aufbau. Nach einem kurzen Einblick in die Geschichte der Bundesrepublik stand die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik im Vordergrund. Der Workshop endete mit einem aufregenden Quiz, in dem in zehn Fragen die Eckpfeiler der Geschichte der DDR wiederholt wurden.
Der Mauerbau in der Nacht auf den 13. August 1961 überraschte die Bevölkerung, viele Jahre hatte die Grenze keinen Einfluss auf das tägliche Leben, dann konnte man nicht mehr zur Arbeit gehen oder Freunde und die eigene Familie sehen. Die Mauer wuchs mit den Jahren, zuletzt war es quasi unmöglich sie zu überwinden. Die einzelnen Bereiche der Grenzanlage sind in der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße sichtbar auf dem Boden markiert und in einem abgesperrten Bereich noch originaltreu vorhanden. Dafür mussten Häuser weichen, ein Friedhof wurde umgelegt und zuletzt noch eine Kirche abgerissen, die zuvor als Wachturm diente. Nach aktuellem Stand gab es 141 Maueropfer, auch Menschen, die nicht die Absicht hatten zu fliehen, wie zum Beispiel spielende Kinder. Doch es gab auch erfolgreiche Fluchtgeschichten wie die von Frieda Schulze, die als 80-Jährige aus ihrem Fenster in den Westen sprang. Die Führung über den Gedenkort zeigte vielfältige Aspekte deutscher Geschichte, die sich entlang der Mauer ereignete.