25. November 2022Angekommen in Nürnberg
Im MGH-AWOthek in der Südstadt Nürnbergs trafen sich Seniorinnen und Senioren am 25. November zu einer Gesprächsrunde. Unsere Referentin Madeleine Petschke und Julia Schandri vom AWO-Kreisverband Nürnberg e. V. hatten zu dem Treffen mit Tatyana Arzumanova eingeladen. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist sie im Frühjahr zusammen mit ihrer Tochter aus der Ukraine nach Nürnberg geflohen. Vor ihrer Flucht hat sie an der Universität in Kiew als Historikerin gelehrt. Sie kannte die Stadt im Norden Bayerns bereits davor, insbesondere aufgrund ihrer Geschichte. Sie bedauere, dass das „Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände“, das von 1933 bis 1938 von den Nationalsozialisten für ihre Reichsparteitage genutzt wurde und dessen Reste der damals errichteten Großbauten von der Inszenierung dieser Propagandaschauen noch heute zeugen, bis 2025 aufgrund von Umbaumaßnahmen nicht besucht werden kann. Von der Geschichte gilt es zu lernen, umso mehr vor dem Hintergrund des neuen Krieges in Europa. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Personen aus der Ukraine, die bereits seit mehr als 20 Jahren in Nürnberg leben. Sie waren Anfang der 1990er Jahre nach Deutschland gekommen, um hier zu arbeiten. Einige Gäste berichteten davon, wie sie in Nürnberg angekommen sind und mit welchen Herausforderungen sie damals konfrontiert waren. Im Gespräch traten teils stark divergierende Positionen hervor, insbesondere mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Integration der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland. So glaubten einige Gäste beispielsweise der aus Russland gesteuerte Desinformation.