21. Dezember 2021Miteinander und Füreinander in Oldenburg
Aufmerksam auf unsere Gesprächsrunden wurde Sabine Weirauch vom Mehrgenerationenhaus „Miteinander – Füreinander“ in Oldenburg Ende November. Das Vernetzen von Geflüchteten und deutschen Seniorinnen und Senioren gehöre zu ihrem Alltag und mache Spaß, erklärte sie. Das Haus ist offen für alle Menschen und jedes Alter. Auf ihre kurze E‑Mail folgte schnell der Rückruf unserer Projektleiterin Madeleine Petschke. Noch am selben Tag wurden gleich zwei Termine vereinbart. Am 14. und 21. Dezember begrüßten wir ab 17 Uhr gemeinsam geflüchtete Frauen, ihre Kinder sowie die Seniorinnen und Senioren aus dem Mehrgenerationenhaus und der Nachbarschaft – selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Corona-Regeln. Während sich das engagierte Team um Frau Weirauch um die Verpflegung kümmerte und um die Betreuung der Kinder, lud unsere Referentin die Teilnehmenden zum Gespräch ein. Eine 84-Jährige erzählte von ihrer Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik. Im Alter von 15 Jahren, nur wenige Monate nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953, sei sie „abgehauen“. Auch ihre Tischnachbarin berichtete von familiären Wurzeln in der DDR, in Guben, Neuzelle und Eisenhüttenstadt. Schnell waren aber auch andere Themen abseits von Flucht und Integration gefunden. Welche Geschichten erzählt man sich in den Familien seit Generationen? Welche Kosenamen hatte man während seiner Kindheit und Jugend? Aus welchen Gründen darf man von der Familie nachts um 3 Uhr geweckt werden? Wie sieht der perfekte Samstag aus? Was würde man gerne noch einmal im Leben machen? Welche Feste sind besonders in Erinnerung geblieben? Über diese und viele andere Fragen kamen unsere Teilnehmenden in gemütlicher und entspannter Atmosphäre ins Gespräch. „Es hat Spaß gemacht und ich komme gerne wieder“, sagte eine Teilnehmerin bei der Verabschiedung.