25. November 2021Zwei historische Daten der Zeit der Teilung
Am 25. November vermittelte unsere Referentin Lisa Beisel jungen Geflüchteten in Berlin Grundlagenwissen zur deutschen Geschichte von 1945 bis 1990. Bei Vermittlung der Inhalte über die Zeit des geteilten Deutschlands steht es außer Frage, sich zunächst mit den beiden nebeneinander existierenden, doch völlig gegensätzlichen Systemen – Demokratie und Diktatur – auseinanderzusetzen. In kleinen Diskussionsgruppen tauschten sich die Jugendlichen über den Wert demokratischer Grundrechte aus und setzten sich ebenso mit den Konsequenzen für die Einwohnerinnen und Einwohner eines Staates auseinander, wenn ihnen eben diese Rechte verwehrt werden. In der Diskussion schlossen die Jugendlichen oftmals Rückschlüsse auf eigene Erfahrungen in ihren Heimatländern. Demonstrationen gegen die Regierung und ihre Politik oder eine Gleichbehandlung im Rechtssystem – für viele lange Zeit unvorstellbar. Schweigen und nicht auffallen stand für einige der Jugendlichen lange Zeit an der Tagesordnung. Die Freiheit sagen zu dürfen was sie möchten, keine Angst vor der Polizei haben zu müssen oder das Recht auf Bildung zu erhalten wird in hohem Maße geschätzt. Letzteres machte sich durchweg in der Begeisterung und Wissbegierde, welche die Jugendlichen im Workshop an den Tag legten, bemerkbar.
Zum zweiten Mal besuchten wir das Haus am Checkpoint Charlie, welches bis heute symbolträchtig für die Zeit des geteilten Berlins steht. Denkt man an diese Zeit markieren insbesondere zwei historische Daten die Zeit der Teilung. (1) Der 13. August 1961: An jenem Tag riegelten rings um West-Berlin bewaffnete Verbände der DDR die Stadt ab: Der Bau der Mauer beginnt. (2) Der 9. November 1989: An diesem Tag fiel die Mauer: Politbüromitglied Günter Schabowski gab den Beschluss der DDR-Regierung bekannt, das „Privatreisen nach dem Ausland ohne Anliegen von Voraussetzungen beantragt werden“ können. Nur wenige Stunden später können die Grenzsoldaten den Andrang nicht mehr bewältigen. 28 Jahre, zwei Monate und 28 Tage später können sich die Menschen aus Ost und West endlich wieder in die Arme schließen. Das Mauermuseum am Checkpoint Charlie unterstreicht die Geschehnisse mit ihrer Ausstellung und zeichnet die Entwicklung der Grenzsicherheitssystems, von den ersten Hohlblocksteinen bis zur Mauer der vierten Generation, die mit ihren L‑förmigen Segmenten zur längsten Beton-Leinwand der Welt wurde.