23. Oktober 2021Im Sperrgebiet
Am 23. Oktober begrüßten wir unsere Teilnehmenden in unseren Vereinsräumlichkeiten in Berlin. Wir hatten zusammen mit dem Verein IsraAID Germany zu einer historischen Spurensuche eingeladen. Unsere Teilnehmenden lernten mehr über die Geschichte Deutschlands – vom Kriegsende 1945 bis zur Wiedervereinigung 1990. Dabei stand insbesondere der System-Vergleich zwischen der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland und der Diktatur in der Deutschen Demokratischen Republik im Vordergrund. Die Bedeutung des Grundgesetzes, die Presse- und Meinungsfreiheit und Solidarität waren u. A. Themen des Workshops von unserer Referentin Lisa Beisel. Das Ziel war es, den Geflüchteten auf anschauliche und verständliche Weise die Ereignisse des geteilten Deutschlands sowie die heutige Erinnerungskultur näher zu bringen. Aus diesem Grund besuchten wir nach dem Workshop die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Bei schönem Herbstwetter erkundeten wir das ehemalige Sperrgebiet im Zentrum der Hauptstadt. Die Gedenkstätte ist ein zentraler Erinnerungsort an die deutsche Teilung. Der ehemalige Grenzstreifen erstreckt sich hier auf 1,4 km Länge. Das letzte Stück der Berliner Mauer, das in seiner Tiefenstaffelung erhalten geblieben ist, vermittelt einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen zum Ende der 1980er Jahre. Hier wagten viele die Flucht. Die Teilnehmenden erkannten an diesem Ort viele Parallelen zu ihren eigenen Erfahrungen von der Flucht aus ihren Heimatländern. Am Ende des Projekttages resümierten die Teilnehmenden, dass es wichtig sei, die Geschichte jedes Landes nicht zu vergessen. Die Bedeutsamkeit von Erinnerungskultur und Gedenkstätten sei zentral für die Gegenwart und Zukunft. Ein Teilnehmender sagte: „Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“